Zu Beginn einer Beziehung schwebst du auf Wolke 7. Es bietet sich dir keinerlei Anlass, eifersüchtig zu werden. Umso länger du mit deinem Partner zusammen bist, desto mehr Alltagsroutine bringt sich in die Beziehung mit ein. Kleinere Probleme bergen das Risiko zu wahren Herausforderungen heranzuwachsen.
Eine Beziehung ist die Liebe zu einer Person. Den Partner/die Partnerin zu nehmen, wie er/sie ist. Eine Beziehung ist harte Arbeit, um sie auf Dauer instand zu halten.
Dieser Artikel bezieht sich auf die Falle der Eifersucht. Ein klein wenig Eifersucht ist in Ordnung, doch kommt es zu einer Art Paranoia, ist es nicht unmissverständlich, wenn die Beziehung dadurch zu Bruch geht.
Ich möchte dich in diesem kleinen Ratgeber zum Denken anregen. Dir einige Tatsachen näherbringen und dir aufzeigen, was eine Eifersucht mit dir selbst zu tun hat.
Die Jahre bringen Veränderungen mit sich
Gleichgültig, in welchem Alter du jemanden kennenlernst, die derzeitige Situation wird nicht so bleiben, wie sie ist. Es ist möglich, dass ein Jobwechsel ansteht oder ein Umzug in eine andere Ortschaft in Betracht gezogen wird. Eine Familie ist geplant und die eigenen Kinder erblicken das Licht der Welt. Um sich in einer Gemeinde einzufinden, trittst du oder dein Partner beispielsweise in einen Verein ein.
Für jeden von euch ergeben sich neue Eindrücke im Leben. Es entstehen neue Hobbys bis hin zu Leidenschaften. Das Kennenlernen neuer Leute steht ganz oben. Dich beschleicht daraufhin das Gefühl, dass dein Partner nicht mehr derselbe ist und machst dir Sorgen. Dabei lebt er sein Leben und möchte sich sozusagen weiterentwickeln. Es sollte keinem Menschen verwehrt sein, Neues zu entdecken und Spaß daran zu finden.
Schlechte Erfahrungen fördern Eifersucht
Wurdest du hinter deinem Rücken bereits einmal hintergangen, so ist ein stärkeres Eifersuchtsdenken wahrscheinlich vorprogrammiert. Die Furcht, dass es erneut geschieht, ist verständlich, doch mit dieser darfst du nicht durch das Leben gehen. Ansonsten wäre es besser, keinem Menschen mehr dein Herz zu schenken und allein zu bleiben. Klingt aber auch nicht nach einem schönen Leben, oder?
War es dein Ex-Partner, welcher dich zu diesem Eifersuchtsdenken bringt, sprich es an. Rede mit deinem Liebsten darüber und schaffe klare Fronten zwischen euch. Sage ihm, dass er bitte ehrlich mit dir umgehen soll, da du diese Erfahrung nicht noch einmal erleben möchtest. Lernt der Partner jemanden kennen, der seinem Anschein nach besser zu ihm passt, ist klipp und klar zu sagen, dass die Beziehung nicht weiter bestehen wird.
Steht ein Vorfall zwischen deiner jetzigen Partnerschaft, ist nicht gleich daraus zu schließen, dass eine große Eifersucht zu zeigen vollkommen in Ordnung ist. Ist etwas vorgefallen, kam es somit ans Licht. Dir lag es frei zu entscheiden, ob du ihm/ihr vergibst oder nicht. Hast du dies getan, solltest du deinen Partner nicht weiter mit ständigen Eifersuchtsattacken bestrafen. Die zweite Chance ist von beiden Seiten zu nutzen.
Kontakte finden nicht nur mit gleichgeschlechtlichen Personen statt
Viele neigen dazu, dass der Partner nur noch Freundschaften mit seinem Geschlecht pflegt, sobald eine Beziehung entstanden ist. Stellt sich hier die Frage, warum? Darf ich meinen besten Freund nicht mehr besuchen, weil ich fortan in festen Händen bin? Darf ich mich mit meiner Arbeitskollegin nicht weiter auch privat austauschen, weil meine Partnerin zu Hause neben mir auf der Couch sitzt? Diese Vorstellung funktioniert auf Dauer nicht.
Eine Partnerschaft findet nicht hinter den Gitterstäben eines Gefängnisses statt. Kein Mensch muss darauf warten, endlich Freigang zu bekommen. Niemandem ist etwas vorzuwerfen, teilt er gemeinsame Interessen oder eine gute freundschaftliche Beziehung zum anderen Geschlecht. Freiheiten geben bedeutet in der Partnerschaft Vertrauen zu schenken. Dieses Vertrauen lässt eine Partnerschaft erst solide werden.
Sicherlich ist immer davon auszugehen, dass etwas tieferes Entstehen kann. So ist das Leben und womöglich hat es einen Grund, wenn dem so ist. Basiert eine Beziehung auf Vertrauen und Ehrlichkeit, so wird dies offen angesprochen. Zeigt sich die Eifersucht dagegen ständig dem Gegenüber, so wird ein Handeln hintenherum beinahe hervorgerufen und katapultiert die Beziehung kurz über lang ins Aus.
Hand aufs Herz — Frauen sind sensibel
Der Großteil der Männer denkt über gewisse Sachen nicht so intensiv nach wie wir Frauen. Die meisten männlichen Wesen besitzen ein viel größeres Ego, während wir schnell einmal an Selbstzweifeln nagen.
Nehmen wir ein simples Beispiel, welches wohl die Hälfte der Frauen kennen könnte. Als mein Partner und ich das letzte Mal intim waren, war er ganz anders. Mit Sicherheit hat er dabei nicht an mich gedacht. Und kommt es dem weiblichen Geschlecht bekannt vor? Anstatt den Akt zu genießen, rattert es und unsere Gedanken zwingen uns zum Eifersuchtsdenken. Die gute Laune schwindet und wir denken daran, mit wem er sich außerhalb der vier Wände gut versteht.
Selbst wenn dem in diesem Moment so war, solltest du dir eines vor Augen führen. Lieber denkt dein Partner an eine andere Frau, als das er es mit ihr tut. Das menschliche Gehirn ist kreativ und sicherlich gibt es auch genug Frauen, welche mit ihren Gedanken das ein oder andere Mal bei jemand anderem oder einer fiktiven Person waren.
Überwiegend heißt es, dass Frauen zu viel denken. Ehrlich gesagt ist dies zu bejahen. Der Partner handelt und lebt, während wir nachdenken, Fragen formen und versuchen, Antworten zu ergattern, welche wir letzten Endes nie bekommen werden. Und was vergessen wir Frauen daraufhin? Es gerät in Vergessenheit, wer wir sind, und das führt dazu, dass wir unser Leben außerhalb der Beziehung sehr weit hinten anstellen.
Du bist du und eine wertvolle Person
Kommen wir nun zum zweiten Teil. Deiner eigenen Werteinschätzung. Eifersucht bedeutet immer die Angst davor, den Partner an jemand anderen zu verlieren. Zu erfahren, dass du selbst nicht mehr gut genug bist. An der festen Bindung, welche sich über die Jahre zwischen euch aufgebaut hat, beginnst du allmählich zu zweifeln. Wieso und weshalb eigentlich?
Wie warst du vor deiner Beziehung? Du warst jemand, der das Leben bejahte, gingst feiern, trafst dich mit Freunden und deine Hobbys waren dir wichtig. Nun sitzt du mit deinem monatelangen oder langjährigen Partner auf der Couch, achtest darauf, wie oft er sein Handy in den Händen hält und mit anderen schreibt. Schlimmer wird es, wenn du beginnst zu sticheln und zu provozieren. Ein absolutes No-Go.
Mit Beginn der Eifersuchtsschiene verlierst du den Glauben an dich selbst. Du machst dich innerlich krank. Dabei bist du es wert und dein Partner liebt dich, weil du so bist, wie du bist. Verfällst du der ständigen Eifersucht gegenüber deinem Partner, wirst du auf lange Sicht betrachtet unattraktiv auf ihn wirken. Es wird nervig und der Partner bekommt das Gefühl, dass er nichts mehr machen darf, nur um dich zufriedenstellen zu können.
An alle Eifersuchtsdramatiker
Wir lieben unseren Partner und unsere größte Angst ist es, ihn zu verlieren. Dass die Beziehung in die Brüche geht. Jeder sollte sich frei bewegen dürfen und solange es in den eigenen vier Wänden harmonisch zugeht und die Partner sich gut verstehen, ist alles in bester Ordnung. So wie es in einer gutlaufenden Partnerschaft zu sein hat.
Eifersucht besitzt die Macht, eine krankhafte Eigenart zu werden, welche zukunftsbetrachtet keinesfalls glücklich macht. Lebe dein Leben und beschränke dein Dasein nicht darauf, deine Beziehung zu kontrollieren. Lieben sich zwei Menschen aus vollem Herzen, werden sie einander die Wahrheit sagen und mit offenen Karten spielen.
Nie sollte das eigene Leben vergessen werden und die Gedanken um eine mögliche weitere Person sind schnellstens beiseitezuschieben. Lebe im Hier und Jetzt und genieße die Gegenwart. Lebenslustige Menschen sind interessant und wirken attraktiv auf ihr Gegenüber. Keine penetranten Trotzköpfe.
Und für alle, denen die Skepsis nicht aus dem Kopf geht, gebe ich einen Rat. Lebt auch ihr euer Leben und denkt daran, egal wie sehr etwas hintenherum geschehen könnte, es herauszufordern bringt rein gar nichts. Es dient eher zur weiteren Verschleierung. Sollte etwas im Gange sein, dann kommt es eines Tages ans Licht. Letzten Endes kommt alles heraus.